Sehr schnell nach Ende des 2. Weltkrieges kamen politische Visionäre zu der Überzeugung, daß zur künftigen Friedenssicherung eine europäische Völkerfamilie geschaffen werden muß. Der erste Schritt dazu sollte eine Partnerschaft zwischen Frankreich und Deutschland sein. Angesichts des Hasses, der sich zwischen den beiden Völkern während des Krieges aufgebaut hatte, rief die Vision Empörung hervor. Trotzdem wurde auf Initiative des großen Franzosen Robert Schuman schon 1951 die Montanunion gegründet. Sie wurde zum Kern der nach etlichen Zwischenschritten auf dem Weg der europäischen Einigung 1992 in Maastricht gegründeten Europäischen Union (EU). Der friedliche Umgang, der zwischen den europäischen Staaten, insbesondere zwischen Frankreich und Deutschland, auf hoher Ebene schon praktiziert wurde, sollte bei der Bevölkerung beider Länder seine feste Basis bekommen. Die Idee der Städtepartnerschaften wurde geboren. Sie war und ist überaus erfolgreich.
Als im Jahre 1975 die Partnerschaft zwischen Ablon-sur-Seine und Neubiberg gegründet wurde, war der große Leitgedanke beider Gemeinden die Versöhnung von Franzosen und Deutschen.
Inzwischen ist die Partnerschaft über 40 Jahre alt. Für die auf die Gründergeneration folgenden Generationen sind Frieden und ein freundlicher Umgang mit den Nachbarn selbstverständlich. Aus dieser Situation erwächst eine neue Aufgabenstellung für das Abloner Comité de Jumelage und den Partnerschaftsverein Neubiberg:
In der Erkenntnis, daß gegenseitiges Vertrauen eine Grundbedingung für den Frieden ist, zielt die Arbeit der Komitees auf die Erhaltung und Schaffung von Vertrauen durch
Pflege der bestehenden freundschaftlichen Verbindungen durch regelmäßige Begegnungen
Zur Vertrauensbildung gehört auch das Vertrautsein mit dem Lebensumfeld der Partner. Daher ist eine weitere Zielsetzung der beiden Komitees die Vertiefung des Verständnisses füreinander durch
Mögen sich die Bürger Neubibergs in Ablon und die Bürger Ablons in Neubiberg zu Hause fühlen.
Gabriele Fichtmüller, Leiterin des Bereichs Ablon von 2004 - 2008
Sowohl zum 25. wie auch zum 40. Jubiläum in 1999 und 2014 entstand jeweils eine Festschrift.